Was Yoga für mich & mein Leben bedeutet
Einatmen. Ausatmen. Der erste Atmenzug bei deiner Geburt ist ein ganz besonderer Moment. Es ist der Startschuss für dein Immunsystem, für dein Leben. Dieser Atemzug löst in der Lunge eine ganze Reihe von Reaktionen aus, die den Körper für sein ganzes Leben lang prägen.
Die Atemübungen im Yoga nennen wir Pranayama. Prana ist die Lebensenergie, und Ayama bedeutet Steuerung. Es ist sozusagen eine Technik, um deinen Atem bewusst einzusetzen. Oder eine Steuerung der Lebenskraft durch den Atem. Hieraus ergibt sich schon: Du kannst durch deine Atmung beeinflussen, wie du dich fühlst. Beim Yoga werden die Asanas, also die Körperübungen, an der Atmung ausgerichtet. Die Bewegungen werden also durch den Atem unterstützt. Es gibt Atemtechniken, die das Herz-Lungensystem trainieren, vorbeugend gegen Erkältungen sind, Energieblockaden lösen und natürlich immer den Zugang zu Dir selbst stärken. Wenn du regelmäßig Pranayama übst, dann wird sich deine Einstellung mehr zum positiven verändern, deine Energie wird sich erhöhen und du verspürst mehr innere Stärke. Der Schlüssel dabei liegt jedoch auf dem Ausatmen. Denn umso mehr verbrauchte Luft du ausatmest, umso mehr frische Luft und neue Lebensenergie kannst du einatmen.
Yoga bedeutet für mich Einheit. Eine Verbindung zu schaffen zwischen Körper, Geist und Seele. Es ist eine Arbeit an deinem Selbst und an der Verbindung, zu dir selbst und zu allen Wesen um dich herum. Und der Atem ist das Werkzeug dazu, dass diese Verbindung herstellt. Atem ist Leben. Wenn Du dir deines Atems bewusst wirst, so lebst du bewusster. Das Schöne daran ist, dass Du deinen Atem immer dabei hast. Egal an welchem Platz auf der Erde du dich befindest und egal in welcher Situation du gerade bist. Du kannst jederzeit darauf zugreifen und deinen Atem sogar so nutzen, dass es kein anderer um dich herum mitbekommt.
Ein Teil meiner eigenen Achtsamkeitspraxis hat damit angefangen, mir diesem Instrument bewusst zu werden. Und den Atem in schwierige Situationen zu nutzen. Ich habe damals oft erstmal ganz aufmerksam ausgeatmet, das hat mir geholfen die Anspannung die in meinem Körper war, loszulassen. Dann habe ich gelernt, die Bauchatmung zu nutzen. Denn oft sind wir in unserer schnelllebigen Zeit eher kurzatmig unterwegs, und atmen nur das halbe Volumen. Vom Mund und der Nase, bis zur Brust. Das kann dazu führen, dass Kopfschmerzen und Verspannungen entstehen und das Gehirn nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird. Je tiefer und bewusster Du also einatmest, desto mehr Sauerstoff gelangt durch deine Lunge ins Blut.
Im Yoga geht es um Fokus, um Zentriertheit und Einheit. Es geht darum, sich nicht ablenken zu lassen. Jeder darf Yoga für sich machen, selbst wenn er mit anderen in einem Raum ist. Und natürlich darf Yoga viel Spaß machen. Auch mal über sich selbst lachen und den Ernst des Lebens, alle Sorgen und negativen Gedanken die wir uns im Alltag vielleicht so machen, hinter sich lassen. Du darfst dich selbst so wahrnehmen, dass du nach der Yogastunde zufrieden deine Matte verlässt. Dass du dich gespürt hast und deinen Geist und deinen Körper gereinigt hast. Diese Zeit, in der du dich auf der Yogamatte befindest, ist deine ganz persönliche Zeit. Mach sie zu einer königlichen Zeit. Wie auch immer das für dich aussieht. Vielleicht möchtest du sie nutzen um zu ruhen. Vielleicht auch um zu wachsen. Oder einfach um dich mal wieder für eine Stunde komplett auf dich zu konzentrieren. Durch die regelmäßige Praxis nimmst du dir also immer wieder Auszeiten. Deine ganz eigenen Ferien sozusagen. Ganz allein. Mit Dir. Für Dich. Ein Geschenk an dich selbst.
Und wie das mit Routinen so ist, die uns gut tun: sie speichern sich in unserem System als positive Erfahrung ab. Nach und nach wirst du einen stärkeren Bezug dazu aufbauen und spüren, wie wichtig das für dich ist. In deinem Körper-Geist-Seele-System wird sich eine Harmonie einstellen. Und diese Harmonie nimmst du mit in deinen Alltag. Du wirst sicher bemerken, dass du in hektischen oder anstrengenden Situationen auf Dauer nicht mehr so schnell aus der Balance gerätst. Vielleicht bewertest du weniger oder lässt dich nicht mehr so schnell von anderen angreifen. Das alles trägt dazu bei, dass du gelassener und mit einer positiveren Einstellung durchs Leben gehen kannst. Beobachte doch mal, an was du selbst eine Veränderung bemerkst. Und im nächsten Schritt schaust du mal, an was die Menschen um dich herum eine Veränderung bei dir bemerken. Sicherlich wird deine neue Lebensfreude bald auffallen und ansteckend sein!
Yoga bedeutet für mich den eigenen Raum nutzen, auf der Matte die dich mit dem Untergrund verbindet. Erden. Sich finden, in seiner Essenz. Einatmen, ausatmen. Eine Auszeit aus dem Alltag, bei der du die Gedanken in die Pause schicken darfst. Wieder mal anhalten und innehalten. Alle Sinne einsetzen und nutzen.
Mein persönlicher Weg ist die Erfahrung, die Lebenspraxis, Yoga im Alltag. Ich habe eine Zeitlang Yoga mit DVDs vor dem TV praktiziert. Im Nachhinein war das für mich wie der Beifahrer im Auto zu sein. Du hörst nicht aufmerksam zu, du schaust nicht nach dem Weg. Du bist einfach da, könntest aber auch woanders sein. Als ich dann auf einer mehrmonatigen Reise in Asien unterwegs war und schon eine Weile kein Yoga mehr praktiziert hatte, kaufte ich mir eine Matte und begann, meine morgendliche Routine von 15-20 Minuten wieder aufzunehmen. In dieser Zeit lernte ich Yoga neu kennen. Aus einem anderen Blickwinkel. Klarer, intensiver, ehrlicher. Ich hatte mich verändert, und mit mir meine Praxis.
Ein halbes Jahr nach der Reise begann meine Yogalehrer-Ausbildung. Diese Zeit war der Beginn einer weiteren Reise. Der Reise zu mir selbst. Zu meinem Kern, dem was in mir steckt. All dem, was ich in mir trage, ohne dass ich davon wusste. Ich durfte es endlich auspacken, und es tat so gut. Es entstand ein neues Gefühl von Leben, einem Leben das jahrelang im Tiefschlaf war. Doch auch herausfordernde Zeiten kamen auf mich zu: Ängste, Blockaden, Unsicherheiten machten sich breit und wollten gesehen werden. Beim Yoga geht es darum anzunehmen. Alle Teile in Balance zu bringen. Manchmal möchte ich laut sein, manchmal leise. Manchmal möchte ich wild sein, manchmal ganz sanft. Manchmal möchte ich bunt sein und manchmal schwarz / weiß. So ist der Weg – alles darf sein.
In meinen Yogastunden nehme ich Dich mit, auf eine Reise zu dir selbst. Wir praktizieren eine sehr achtsame Form des Yoga. Stärke deine Verbindung von Körper, Geist und Seele durch Körperübungen, Atemübungen und Achtsamkeit. Dies ist eine Auszeit für dich. 60 Minuten Zeit in der Woche, die du für deine persönliche Weiterentwicklung investierst. Die Du nutzt, um mit Einflüssen von außen besser umzugehen. Um in stressigen Situationen einen kühlen Kopf zu bewahren. Um dich zu sortieren, zu erleben und zu transformieren. Bewegung, Atmung und Bewusstheit sind deine Werkzeuge für ein gesundes und buntes Leben!

Ich teile meinen Yogaweg in verschiedenen Blogbeiträgen, die du hier aufrufen kannst.
Viel Spaß beim lesen.
Lokah samastah sukhino bhavantu.